Die Norm EN 455 legt Anforderungen fest und stellt Prüfverfahren für medizinische Einweghandschuhe bereit um Folgendes zu bestimmen: das Nichtvorhandensein von Löchern; die physikalischen Eigenschaften (um sicherzustellen, dass sie während ihrer Verwendung einen angemessenen Schutz des Patienten und des Anwenders vor gegenseitiger Kontamination bieten und aufrechterhalten); die Bestimmung der Haltbarkeit; die Bewertung der biologischen Sicherheit; die Kennzeichnung und Informationen über die verwendeten Testmethoden.
Die Rohstoffe, aus denen medizinische Einweghandschuhe hergestellt werden, sind hauptsächlich:
- Latex, eine aus dem Kautschukbaum gewonnene Substanz natürlichen Ursprungs, der verschiedene Zusatzstoffe zugesetzt werden, um dem Endprodukt Elastizität, Zugfestigkeit, Durchlässigkeit und Dichtigkeit zu verleihen. Latexhandschuhe sind in der Regel dünn, anliegend und bequem; ihre Verwendung beeinträchtigt die Fingerfertigkeit nicht. Den positiven Eigenschaften steht oft die Möglichkeit der Auslösung von Allergien durch Latexproteine (sog. allergisches Kontaktekzem) gegenüber, die bei der Verwendung von gepuderten Handschuhen eher auftreten können. Der Kontakt mit Ölen, Fetten und Kohlenwasserstoffen (z. B. Benzin) sollte unbedingt vermieden werden.
- Vinyl, erhalten durch Polymerisation von Vinylchlorid. Seit 1930 industriell hergestellt, eignet sich PVC dank seiner Vielseitigkeit, seiner Beständigkeit gegen Abnutzung, gegen chemische und atmosphärische Einflüsse und gegen Feuer für die unterschiedlichsten Anwendungen. Es ist ein alternatives Produkt zu Latex und hat den großen Vorteil, dass es einen hohen Schutzindex gegen Säuren und Basen aufweist, während es eine schwache mechanische Beständigkeit (leichtes Brechen) und eine geringe Elastizität besitzt; aus diesem Grund wird es oft dehnbarer gemacht. Es hat eine geringe Resistenz gegenüber zytotoxischen Substanzen. Der Kontakt mit aromatischen (z.B. Toluol) und ketonhaltigen (z.B. Aceton) Lösungsmitteln sollte unbedingt vermieden werden.
- Nitril, ein synthetisches Produkt (gehört zur Gruppe des synthetischen Latex), das durch Copolymerisation von Acrylnitril, Butadien und Styrol gewonnen wird; es besitzt eine ausgezeichnete Abrieb- und Durchstoßfestigkeit sowie eine hohe Elastizität. Der Kontakt mit ketonhaltigen Lösungsmitteln (z. B. Aceton) und oxidierenden Säuren (z. B. Schwefelsäure, Salpetersäure) sollte vermieden werden.